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Verkehrsunfall auf der Kreisstraße REG 5 zwischen Zell und Käsermühle

Zell. Unfall mit Gefahrgut - diese Meldung der integrierten Leitstelle hat am gestrigen Mittwoch einen beträchtlichen Einsatz der Rettungskräfte ausgelöst. Der Vorfall stellte sich allerdings schnell als harmlos heraus, die ebenfalls alarmierte Feuerwehr Zwiesel konnte noch während der Anfahrt nach Zell wieder umkehren. Gegen 9 Uhr früh hatte der Fahrer eines Transporters ein Haus zwischen Käsermühle und Zell angesteuert. Der Fünftonner hatte insgesamt etwa eine Tonne flüssigen Sauerstoff geladen, wie er für medizinische Zwecke etwa an Personen mit Sauerstoffmangel im Blut oder mit bestimmten Kopfschmerz-Problemen geliefert wird. Auch in der Notfall- und Intensivmedizin wird Sauerstoff aus der Flasche benötigt. Als der Transporterfahrer vom Haus rückwärts zurück auf die Kreisstraße rangieren wollte, geriet er auf dem schmalen, aufgeweichten Kiesweg zu weit nach links und rutschte in den Straßengraben. Anders als zunächst befürchtet war der Transporter aber unbeschädigt, ebenso die Ladung. Die Feuerwehren Zell, Bischofsmais, Hochdorf und Regen zogen mit Hilfe eines Traktors den Transporter wieder auf den Weg. Auch das BRK war sicherheitshalber an der Unfallstelle angerückt. Die Straße zwischen Zell und der Ruselstrecke war während der Bergungsarbeiten gesperrt. Bei flüssigem Sauerstoff geht eine Explosionsgefahr vom hohen Gasdruck mit 200 Bar aus, der nötig ist, um das Gas flüssig zu machen. Strömt der Sauerstoff aus der Flasche aus, wird er sofort wieder gasförmig. Reiner Sauerstoff wirkt stark brandfördernd, deshalb wird er in der Gefahrgutliste als oxidierend wirkender Stoff aufgeführt. Seine Konzentration ist dabei fast fünf Mal so hoch wie in Luft. In einer reinen Sauerstoffatmosphäre können daher einige sonst unbrennbare Materialien brennen. Fette können sich in reiner Sauerstoffatmosphäre, insbesondere unter erhöhtem Druck, spontan selbst entzünden. Deshalb müssen beispielsweise die Gewinde des Druckminderers an der Flasche absolut fettfrei gehalten werden. Die Feuerwehr Hochdorf war mit beiden Fahrzeugen an der Unfallstelle. 13 Aktive konnten aber nach kurzer Zeit wieder ins Feuerwehrhaus einrücken. Neben der örtlich zuständigen Feuerwehr Zell waren die Feuerwehren Hochdorf, Bischofsmais, Regen, Weißenstein, March, Zwiesel, Viechtach, Teisnach und Deggendorf alarmiert.


Quellen:
Text: PNP Regen, FFw Hochdorf
Fotos: FFw Hochdorf



















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